2025 DM in München
Bericht Elian Preuhs
Der Wanderpokal bleibt bei den Magic's!
Im Münchner Kolpinghaus erlebten die Zuschauerinnen und Zuschauer am Samstag eine Zeitreise zurück in die 50er Jahre: Die deutsche Elite des Boogie Woogie – dem „Rock’n’Roll der 50er“ – tanzte dort um den höchsten nationalen Titel. Gastgeber waren die „Boogie Bären“ München.
Juniors: Newcomer-Debüts und Bruderduell
Gleich drei Paare der Boogie Magic's vom TSV Hohenbrunn hatten sich in ihrer allerersten Turniersaison für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert – schon das ist ein großer Erfolg. Titelambitionen gab es noch keine, doch spannend wurde es trotzdem.
In der Vorrunde lagen Belen Douwes (16) & Theodor Niedermeier (17) punktgleich mit Carla Preuhs (15) & Louis Schraml (14) – beide Hohenbrunner Paare qualifizieren sich fürs Finale. Direkt davor: Liya Henke (14) & Maximilian Schraml (16).
Und damit war klar: Das Bruderduell Maxi gegen Louis geht in die entscheidende Runde. Vor zwei Wochen hat Maxi den Deutschland Cup gewonnen; vor einer Woche hat Louis bei der Bayerische Meisterschaft die Nase vorn. Aktueller Stand: 1:1.
Im Finale demonstrieren alle drei Boogie-Magic's-Paare Nervenstärke. Belen & Theo erreichten einen starken 6. Platz und krönten ihre Premierensaison.
Dann die große Frage: Welcher Schraml-Bruder entscheidet das Familien-Duell 2025?
Diesmal setzte sich die Erfahrung durch: Liya & Maxi landeten auf Platz 4, Carla & Louis direkt dahinter auf Platz 5.
Der Deutsche Meistertitel der Juniors ging an ein weiteres Duo mit einem Louis – allerdings an den aus Sachsen: Fiona Meischner & Louis Novak aus Zwönitz.
Seniorclass: Conny und Steff übergeben Wanderpokal
Ohne Frage eins der erfolgreichsten Boogie Magic's Paare bilden Cornelia Versteegen und Stephan Eichhorn! Die beiden haben 10 Deutsche Meistertitel in Folge errungen – im vergangenen Jahr allerdings ihre letzte DM getanzt. Als Meister haben sie den Wanderpokal an Angela Lex und Christian Wagner aus Trostberg weitergegeben.
Mainclass: Titelverteidiger liefern spektakulären Showdown
In der Mainclass, der Königsklasse des Boogie Woogie, gingen Theresa Sommerkamp & Elian Preuhs als Favoriten an den Start. Das Tanzpaar ist achtfacher Deutscher Meister – viermal bei den Juniors, viermal in der Mainclass.
Für zusätzliche Würze sorgte ein weiteres, diesmal aber ungewöhnlicheres Familienduell:
Elians Mutter, Doris Preuhs, ist ebenfalls vierfache Deutsche Meisterin der Mainclass. Würden Theresa & Elian erneut gewinnen, würde der Sohn im Generationen-Ranking vorne liegen.
Das Finale der Mainclass ist zweigeteilt: In ein Slow-Final – elegant in Abendkleid und Anzug zu 28 Takten pro Minute – und in ein Fast Final – fetzig, schnell und so wie man sich den „Rock’n’Roll“ eben vorstellt.
Zuerst zu Slow: Nur 0,7 Punkte Vorsprung trennten sie vom Nürnberger Geschwisterpaar Sabrina & Nico Soeradhiningrat – also noch keine Vorentscheidung. Alle Augen aufs Fast Final.
„Nach diesem knappen Slow-Ergebnis wollten wir ein richtiges Akrobatik-Feuerwerk zünden – der Wanderpokal sollte schließlich schön hier bleiben!“, erklärt Theresa.
Gesagt, getan! Theresa fliegt in einer spektakulären Akrobatikfigur kopfüber Richtung Boden, bevor sie kurz vor dem Parkett von Elian aufgefangen wird. Diese und weitere Figuren gepaart mit sauberer Technik und viel spontaner Interpretation sorgt für klare Verhältnisse:
Aus 0,7 Punkten wurden am Ende 6,5 Punkte Vorsprung.
Damit hieß es: Deutsche Meister 2025!
Der Wanderpokal bleibt bei den beiden – und Elian steht nun einmal häufiger auf der Trophäe als seine Mutter. „Keine Sorge, der Haussegen hängt nicht schief“, lacht Elian. „Meine Mum hätte jedes andere Ergebnis gar nicht akzeptiert. Als Trainerin hat sie diesen Titel genauso mit uns gewonnen!“
Platz 2 ging an das Nürnberger Duo Soeradhiningrat, Bronze an die Lokalmatadoren der Boogie Bären München, Samantha Löffler & Patrick Dietrich.
Ausblick: Winterpause
Offiziell beginnt im Boogie Woogie Turniersport nun die Winterpause bis März 2026.
Trainerin Doris Preuhs, selbst ehemalige Weltranglisten-Zweite, relativiert jedoch: „‚Pause‘ passt nicht wirklich. Jetzt wird analysiert und hart trainiert – schließlich steht das nächste Ziel im Raum: Wir wollen in der Weltrangliste weiter nach oben.“
Und natürlich bleibt auch nächstes Jahr das Ziel, dass der Wanderpokal „schön hier bleibt“.